Beobachtungen auf einem Dorf - Ein Sonntag in einem wendischen Dorf in Ostholstein
Produktionsland
D
Produktionsdatum
1971
Info, Gesellschaft + Soziales
Dieser Film von Karlheinz Knuth aus dem Jahr 1971 zeigt das Leben und die Arbeit von Bauernfamilien in Söhren, einem Dorf in Ostholstein, an einem Sonntag. Verschiedene Familien werden vom morgendlichen Aufstehen bis zum Fernsehabend begleitet. Der Sonntag auf dem Land ist kürzer als in der Stadt, denn die Kühe wollen auch Sonntag gemolken werden, zwei Mal am Tag. Der Melker jedoch hat am Sonntag seinen freien Tag, d. h. der Bauer muss selbst melken. Und damals hatten viele Bauern noch Kühe und Schweinemast und Ferkelzucht und Getreideanbau. Die Probleme sind auf jedem Hof überall gleich: Ist der Hof wirtschaftlich überlebensfähig und gibt es jemanden, der eines Tages den Hof übernimmt? Hinzu kommen die Probleme, die die damalige EWG, die heutige EU, mit ihrer nach Ansicht der Bauern falschen Landwirtschaftspolitik verursacht. Die Bäuerinnen, die auch am Sonntag ihrer Arbeit nachgehen müssen, geben zu, dass sie gelegentlich auch mal schlapp sind und es gut finden, wenn am Sonntag ein bisschen weniger zu arbeiten ist und sie immerhin für ein paar Stunden ausspannen können. Aber insgesamt ist es in so einem Dorf an einem Sonntag, wenn man nicht so viel arbeiten muss, schon auch ein bisschen langweilig, wie ein Bauer unumwunden zugibt - und seitdem sie einen Fernseher haben, gehen sie nicht mehr ins Kino und auch seltener zum Tanzen.