Geschenk der Gletscher - Vom Fördeland bis zur Kanalküste
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Natur + Reisen, Natur + Umwelt
Millionen Jahre lang verband ein Kalksteinkliff Großbritannien und Frankreich. Heute sind davon nur noch die Felsen bei Dover und Calais erhalten. Schmelzwasser floss bis zu dieser Kalksteinmauer, staute sich zu einem riesigen See und stürzte in Wasserfällen hinüber. Vor etwa 450.000 Jahren wurde der Druck zu groß und die Barriere gab nach. Die gigantischen Wassermassen gruben einen tiefen Kanal, der von nun an die Britischen Inseln vom Kontinent trennte. Das ist nur eine von vielen Geschichten, die zeigen, Europa in seiner heutigen Form ist nicht denkbar ohne die Eiszeiten. In einer Chronologie über knapp eine halbe Million Jahre zeigt die Dokumentation, wie Eis das Land, Tiere und Menschen geprägt haben. Im niedersächsischen Schöningen haben Forscher*innen die Überreste eines Europäischen Waldelefanten ausgegraben. Diese Art zog durch Europa und überstand sogar die Eiszeiten. Als vor etwa 40.000 Jahren die ersten modernen Menschen nach Europa kommen, leben im südlichen Frankreich noch Schneeeulen. Eine Wissenschaftlerin erforscht die Frage, weshalb Jäger die Knochen der Tiere verzierten und ihre Krallen sammelten. Einige Tausend Jahre später zogen Rentierjäger durch Norddeutschland. Vor ihnen lag eine weite Landschaft, denn der Meeresspiegel war gefallen, seit große Wassermassen in den Gletschern als Eis gebunden waren. Die Menschen konnten auch Helgoland zu Fuß erreichen. Von dort brachten sie Steine mit nach Niedersachsen, aus denen sie rote Klingen herstellen konnten, eine Seltenheit, heute wie damals. Der Film zeichnet mit überraschenden Erkenntnissen ein neues Bild vom Europa der Eiszeit.