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artour

Kultur, Magazin • 28.11.2025 • 02:05 - 02:35
Die Moderatoren der Sendung Thomas Bille und Evelyn Fischer.
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Moderatorin Evelyn Fischer.
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Moderator Thomas Bille.
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artour - Logo
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Originaltitel
artour - Das Kulturmagazin des MDR
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Kultur, Magazin
Bilanz Kulturhauptstadt Chemnitz Mit viel Licht feiert Europas Kulturhauptstadt Chemnitz jetzt ihren Abschluss. Am 28.11. wird auf dem Gelände eines ehemaligen Bergbaubetriebes eine Lichtskulptur des berühmten amerikanischen Künstlers James Turrell eingeweiht: "Ganzfeld - Beyond Horizons 2025" lautet der Titel. Er nimmt Bezug auf die Arbeitsumstände der Bergarbeiter, wie der Kurator Alexander Ochs im Gespräch mit dem Kulturmagazin "artour" erklärt: "Es war immer die Frage: Wie viel Licht habe ich untertage, und wie kommst du wieder rauf?" Diese Arbeit von James Turrell wird den Kunst- und Skulpturenpark "Purple Path" krönen, der sich durch Chemnitz und das Erzgebirge zieht. "C the Unseen" - das zunächst von Vielen eher belächelte Motto der Kulturhauptstadt hat funktioniert: Besucher aus ganz Europa kamen nach Chemnitz, um sich die Edvard-Munch-Ausstellung anzusehen, auf dem Kosmos Festival zu tanzen, die Uraufführung der Bergbau-Oper "Rummelplatz" zu erleben oder sich über die Garagenkultur der DDR zu informieren. Vor allem entwickelten die Chemnitzer- innen und Chemnitzer einen neuen Stolz auf ihre bislang als Proletenstadt und Ort ausländerfeindlicher Krawalle verschriene Stadt. Denn sie waren nicht nur Publikum, sondern aktiv Gestaltende beim Garagenprojekt, den Tanzenden Nachbarn oder dem Plattenpicknick. "artour" zieht ein erstes Fazit des Kulturhauptstadtjahres und fragt auch: Wie geht es jetzt weiter, wenn die Karawane weiterzieht ins finnische Oulu und ins slowakische Trenčín, die 2026 die Europäischen Kulturhauptstädte sein werden? Was bleibt dann in Chemnitz? Autor: Tom Fugmann Erinnerungen an Robotron "Robotron. Code und Utopie" heißt die aktuelle Ausstellung in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig. Robotron, da war doch was? Mit 68.000 Mitarbeitern war Robotron der größte Computerhersteller der DDR und wurde, wie viele andere DDR-Industriebetriebe, pünktlich 1990 abgewickelt und aufgelöst. Nun wohnt es der Kunst inne, dass sie vor nichts zurückschreckt, auch vor der Kybernetik nicht. Schon in den sechziger Jahren beschäftigten sich Künstler der DDR mit dem Glücksversprechen Computer im Sozialismus. So finden sich in der Ausstellung Werke von A.R. Penck, Helga Paris oder Werner Tübke. Doch die Ausstellung verharrt nicht in der Vergangenheit, sie reicht mit humorvollen, assoziativen Werken bis ins digitale Zeitalter, also ins Heute. Wir haben mit der Co-Kuratorin Sabine Weier und mit der in Dresden geborenen Künstlerin Nadja Buttendorf gesprochen. Autor: Hans-Michael Marten Komödie aus Sangerhausen Sangerhausen goes Locarno! Für seine Komödie "Sehnsucht in Sangerhausen" hat sich der Regisseur Julian Radlmaier von den kuriosen Besonderheiten der Mansfelder Region inspirieren lassen. Eine Abraumhalde wird zur ägyptischen Pyramide, Kamele reiten durchs Bild, nackte Wanderer bestellen Rosentorte – klingt erfunden, aber gibt es tatsächlich. Der Film erzählt von den Träumen der Menschen und von den Lebenswegen, die sich über die Epochen hinweg kreuzen. Mit "Sehnsucht in Sangerhausen" formuliert der Regisseur eine Liebeserklärung an Ostdeutschland, an Kitsch – und an die sozial Abgehängten der Gesellschaft, die es nicht nur in Ostdeutschland gibt. Der Film feierte Anfang August 2025 beim Locarno Film Festival seine Premiere und kommt am 27. November in die deutschen Kinos. Autorin: Charlotte Witt "Menschlichkeit ist ohne Humor nicht denkbar": Ehrenpreis des Bayerischen Kunstpreises an Gerhard Polt Satiriker, Wortakrobat, Verwandlungskünstler: der große Gerhard Polt hat den Ehrenpreis beim Bayerischen Kunstpreis erhalten. Wir durften ihn zu Hause besuchen. Ein Gespräch über den Ursprung seines Humors, die Menschlichkeit und italienische Strände. Autor: Andreas Krieger Kulturkalender * "Der Girschkarten" von Lukas Rietzschel nach Anton Tschechow, Schauspiel Leipzig, Premiere am 27.11. * "Paris – Metropole des Entertainments. Chéret-Mucha-Toulouse-Lautrec und die Plakatkunst um 1900", * Kunsthaus Apolda, bis 14. Dezember * Selig - 30 Jahre Tour, 28.November Dresden, 29. November Magdeburg Autorin: Julia Ribbe